Pressemitteilung von Sozpädal
Der Wohnungsmangel in den Groß- und Universitätsstädten unseres Landes spitzt sich zu und ist längst auch bei den Durchschnittsverdienern angekommen. Unter den 20 deutschen Städten mit den teuersten Wohnungsmieten befinden sich allein 9 in Baden-Württemberg.
Statt mit Gesetzen gegen die Mietenexplosion anzukämpfen, werden die Mieterrechte eingeschränkt. Für eine soziale Wohnungspolitik hat sich ein breitangelegtes Bündnis aus Mieterverein, DGB, Liga der freien Wohlfahrtspflege und verschiedenen anderen Trägern gefunden, die zu einem landesweiten Aktionstag am 7. März aufrufen.
SOZPÄDAL E.V., seit mehr als 30 Jahren in der Wohnungslosenhilfe in Karlsruhe tätig, kennt die Problematik nur zu gut und schließt sich der Aktion an. Am 7. März um 17 Uhr werden wir auch in Karlsruhe auf diese Missstände hinweisen. Mit einem kleinen“ Spaziergang“ durch die Innenstadt sollen die BürgerInnen informiert und für die Problematik sensibilisiert werden. Gegen 17:30 Uhr kann dann mit den Aktivisten von SOZPÄDAL E.V. auf dem Marktplatz über die Karlsruher Situation diskutiert werden.
Schon heute sind die Mieten in Baden-Württemberg bis zu 20 Prozent teurer als im Bun- desdurchschnitt. 9 der 20 teuersten Mieterstädte liegen in Baden-Württemberg! Die Neuvertragsmieten explodieren geradezu. Zweistellige Steigerungsraten sind auch in Karlsruhe an der Tagesordnung. Wohnen droht für viele Haushalte unbezahlbar zu werden. Völlig unzu- mutbar sind die Mietpreissteigerungen bei energetischen Sanierungen. Denn laut Gesetzeslage kann der Vermieter bislang elf Prozent der Modernisierungskosten auf die Jahresmiete umlegen. Bei einer durchschnittlichen Investition pro Wohnung von 30.000 Euro ist der Vermieter zu einer Mieterhöhung von 275 Euro pro Monat berechtigt – unbezahlbar für viele Mieter. Per Gesetz tragen die Mieter die Kosten der energetischen Modernisierung bislang allein.
Der Vermieter erhält die Modernisierungsinvestitionen in nur neun Jahren vom Mieter voll bezahlt und kann zusätzlich noch den Modernisierungsaufwand steuerlich geltend machen.
Wenn Wohnungen dringend fehlen, müssen auch Gemeinderat und Oberbürgermeister unserer Stadt sich um Neubau und Erschließung von bezahlbarem Wohnraum kümmern. Die aktuelle kommunalpolitische Diskussion zu diesem Thema ist ein guter Anfang, es müssen jetzt aber rasch Taten folgen!
ergänzende Artikel:
Bildergalerie zur Aktion
Presseartikel BNN
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